Der Beutel des Zufälligen Besitzes
Huh? Nachdem mir die vergangenen Monate rein gornischds zum Karneval eingefallen ist, erweckte diesmal eine kleine Nebensatzformulierung meine Aufmerksamkeit: »Neue Schätze in alten Beutesäcken. Eine beliebte, weil nützliche Kategorie: Zufällige Beute«. Nanu? Klingt das etwa nach Fradriks »Beutel des Zufälligen Besitzes«?
Wir spielten damals DSA und mein Mitspieler J… (Erwähnte ich, dass alle meine Mitspieler »J…« heißen?) wollte einen dreckigen, hässlichen, dreisten und wackeren Goblin namens Fradrik spielen. Abgesehen davon, dass das so eine typische DSA-Reaktion ist (»Hey, es gibt eine Rasse ›Goblin‹ – Ich will einen Goblin spielen!«), hatten wir jede Menge Spaß mit Fradrik, ja vielleicht sogar den meisten. Bei einem oder zwei oder drei Gläsern Wein mit J… (diesmal einem anderen) entwickelten wir eine kleine Zufallsliste, die zu einem prägenden Element dieser Zeit werden sollte: Fradriks »Beutel des zufälligen Besitzes«. Ehrlich gesagt war nur Unfug darin und es gab höchstens zwei Situationen, in denen das Ding wirklich nützlich war, aber schließlich hatte J… auch keine GP dafür ausgegeben. Dieser Beutel war übrigens mitnichten magisch, er repräsentierte nur regelseitig die sonderbare Eigenheit mancher Leute, alle Dinge aufzusammeln und im entscheidenden Moment nur Mist zu finden. Oder genau das Richtige. Oder etwas Unvergleichliches, das der Situation vollkommen neue Möglichkeiten gibt. Jeder, der schon einmal mit einer solchen Person im Zug saß, wird wissen, was ich meine.
Schrott in Erdfall
Auch wenn wir nun längst in einer anderen Zeit, an einem anderen Ort sind, so habe ich doch die Idee mit dem BDZB in liebevoller Erinnerung behalten und für meinen Schrottsammlerpiraten in Erdfall eine ähnliche Liste erstellt. Sie soll eine Inspiration für den SL bieten, dessen Spieler sagt: »Ich würfel mal auf Aufmerksamkeit, ob ich was Nützliches finde.« Eigentlich bin ich kein Liebhaber von Zufallstabellen, aber bei »Zeug« kann ich einfach nicht widerstehen. Hier also meine Liste für Schrott in Erdfall.
Die Benutzung ist denkbar einfach: Würfle zuerst Aufmerksamkeit, Nachforschen oder Überleben und dann für jeden Erfolg einen W10 (oder einen halben W20) für die Kategorie und einen ganzen W20 für den genauen Gegenstand. Anschließend kannst du noch mit einem W6 die Qualität bestimmen; von 1 – »Kaputt« bis 6 – »Wow! Mit Extras!« Wenn du dich also in einem abgegrasten Gebiet befindest, sollte die Schwierigkeit entsprechend hoch sein (Wüste: Du findest selten etwas) oder der Qualitätswurf entsprechend mit Malus belegt sein (Stadt: Du findest nur Schrott). Natürlich kannst du auch festlegen, dass in Siedlungsgebieten die Liste für Waffen leer ist oder in Festungen die für Kunst (ganz plakativ). Zum Schluss sei noch angemerkt, dass die Schrotttabellen wenig für Powergamer, Simulationisten oder todernste Rollenspieler sind. Ich für meinen Teil finde sie toll.
Schöne Idee mit so einem Beutel. Ich finde, solche kleinen Gimmicks bleiben lange in (positiver) Erinnerung…
Cool, die Goblin-Liste. werde ich bei Gelegenheit mal verwenden. Aber wie du schon sagst, der richtige Spielerkreis machts.