Wir fühlen uns geehrt. Yvonne von Papierheldin hat ein Blogstöckchen auf unseren Kompost geworfen und wir wollen sehen, was daraus gewachsen ist. Die nachfolgenden Antworten haben wir der Übersicht halber farblich für Herr Littelmann und Herr Frummel getrennt.
1. Wo finden die meisten deiner Spielrunden statt und hast du schon einmal an einem ungewöhnlichem Ort gespielt?
In gemütlicher Runde um den Wohnzimmertisch. Wir haben schon mehrmals im Stadtpark gespielt. Allerdings darf unsere handgezeichnete Aventurienkarte auf keinen Fall fehlen.
Aber ich hatte schon ganz witzige Ideen. Zum Beispiel war ich vor kurzem in der Bretagne im Urlaub und habe mir unzählige Burgruinen und Klippenforts angeschaut und spontan ein Abenteuer dazu verfasst, das sich mit der Geschichte des Ortes beschäftigt. Die ich mir natürlich vollkommen frei ausgedacht habe. Aber mehr will ich dazu nicht sagen, denn schließlich besteht ja die Chance, dass ich das noch irgendwann umsetze. Wenn wir mal alle nach Frankreich reisen…
2. Kennen deine Kollegen dein Hobby oder was erzählst du bei der Frage „was hast du am Wochenende gemacht“?
Ja. Spätestens wenn ich eines meiner Rollenspiel Shirts anhabe kommen regelmäßig Fragen. Am einfachsten verstehen Unwissende es mit »Computerspiel nur mit Stift und Papier«.
… obwohl ich Unwissenden nicht mal mit dem Vergleich mit DnD kommen würde.
3. Wie erklärst du einem Neugierigem was Pen&Paper ist?
Ein paar mal gab es solche Versuche. Die meisten endeten mit dem Satz: »Am besten versteht man Pen and Paper, wenn man einfach mal eine Runde mitspielt.«
4. Würfelst du lieber aus der Hand oder aus dem Becher und worauf würfelst du am liebsten?
Lieber mit der Hand, aber momentan ist unser Tisch immer sehr voll, sodass der Becher praktischer ist. Ich versuche so selten wie möglich unter die Couch zu kriechen und nach Würfeln zu suchen.
Ich habe einen DSA-Satz Stahlwürfel (mit so einer billigen Kupferfarbe, die an den Kanten abplatzt) und einen Glastisch zu Hause. Da musste ich natürlich immer auf dem Boden würfeln. Das allerdings per Hand. Ehrlich gesagt verstehe ich auch gar nicht, warum man Becher benutzen sollte. Naja, es sei denn man spielt Shadowrun oder Warhammer.
5. Plätschert beim Spiel Musik im Hintergrund oder untermalt sie nur bestimmte Stellen?
Was heißt da »plätschern«! Die Musik ist händisch sortiert und ausgewählt und läuft mit dem Spockplayer zufällig und mit Pausen sehr passend im Hintergrund. Plätschern verbinde ich ja eher mit Beruhigung.
Zu Beginn jedes Spieleabends werden unsere beiden Leitmotive (Intros zu neudeutsch) eingespielt. Das passt hervorragend zu dem Brauch, den letzten Abend von den Spielern zusammenfassen zu lassen und damit so richtig in Stimmung zu kommen.
6. Was macht dich glücklicher, Dungeon crawling oder investigatives Rollenspiel?
Dungeon crawling macht bloß alleine am Rechner Spaß. Also Letzteres.
Hab ich nur diese beiden Optionen? ^^ Also wenn du meine ehrlich Meinung hören willst, dann spiele ich am liebsten Drama (Baby!), obwohl das natürlich kein Spieltyp ist. Letztens hatten wir beispielsweise ein Zombie-Tower-Defense-Abenteuer mit persönlich Abgründen. Sehr geil! Ansonsten wohl eher investigativ, wobei mir klassische Abenteuer-Abenteuer (Überleben und Entdecken) eigentlich auch viel Spaß machen.
7. Verkörperst du lieber den netten, hilfsbereiten oder bösen, hinterhältigen Charakter?
Als Spieler oder als Meister? Als Spieler bin ich zu den netten gekommen, weil die bösen sich immer so schnell mit den anderen SC anfeinden und das dann in diese dämlichen Diskussionen ausartet. Als Meister hingegen… Ich hab was für Bösewichte übrig, schon allein deswegen, weil die SC sofort ein höchst emotionales Verhältnis zu ihm aufbauen. Nichts motiviert mehr als eine Sklaventreiberin, die ihren Feinden das Gemächt abschneidet und es sich als Trophäe an den Gürtel hängt.
Früher lag mir der nette Typ am meisten. Der war wesentlich einfacher umzusetzen (passt am Ende doch besser zur eigenen Person). Mittlerweile spiele ich am liebsten Charaktere mit einem Splien. Mit starken eigenen Motiven, die über das Gut und Böse hinaus gehen. Die lassen sich auch »einfach« spielen, sind aber je nach Situation in beide Richtungen interpretierbar. In Erdfall kämpft am Ende jeder für sich alleine.
Und du kannst dir vorstellen, dass das gute alte »damsel in distress«-Motiv dann gar nicht mehr wirkt: »Lass ihn schreien.« Aber was beschwere ich mich, wozu habe ich denn Charakteraspekte. Die sind sowieso viel glaubwürdiger und antreibender als die gute alte DnD-Skala. 😉 Im übrigen ist Moral ja sowieso nie schwarz-weiß.
8. Du musst kurzfristig ein dir unbekanntes Abenteuer leiten, wie gehst du vor?
Lieber spontan selber was kurzes ausdenken, als sich in einem fremden Abenteuer zu verirren. Wenn es den Ansprüchen genügt, reicht z.B. eine Runde Ratten!. Ansonsten soll es für alle Spaß machen, sodass ich notfalls sogar auf ein Brettspiel umsteigen würde.
Ehrlich gesagt habe ich nur einmal zu DSA-Zeiten ein Fertigabenteuer gemeistert und das war ziemlich lahm. Und dann habe ich (trotz Vorbereitung) auch noch irgendein wichtiges Plotelement verwechselt und alles ist durcheinandergekommen. War wahrscheinlich einfach meine Schusseligkeit, aber so richtig der Börner war’s auch nicht. Zum spontan spielen kann ich auch Kobolde und Whushu empfehlen.
9. Es geht zu einer Con. Gibt es etwas ohne das du nicht das Haus verlässt?
Never did dat.
Dito.
10. Wie viele Regale füllen deine Rollenspielbücher oder bist du lieber digital?
Augerechnet sind es genau (!) 0,187 Billy Regale. Digital gibt es nur das eigene Hintergrundmaterial zu Erdfall. Um der Frage gerecht zu werden: Ich bin am liebsten analog. *Cyborg-Alarm*
Sieht bei mir ähnlich aus. Analog habe ich noch das ganze alte DSA-Zeug, zu dem meine Freundin mir damals bei Ebay noch eine DSA1-Box und irgendein uraltes Material für die Echsensümpfe ersteigert hat. Damals habe ich ziemlich viel über die Hintergrundwelt gelesen und auch eingebaut. Danach bin ich dazu übergegangen, mir den wiki-aventurica-Artikel durchzulesen und mir den Rest auszudenken. Auf dem Rechner habe ich hunderte Seiten selbstgeschriebener Rollenspielmaterialen. Damals war ich bei den Weltenbastlern und habe an meinem eigenen Setting Anderswo gearbeitet.
11. Wie viel Zeit hast du in dein meistgespieltes Spiel, egal ob Rollen-, Brett- oder PC Spiel, gesteckt?
Eindeutig Warhammer Fantasy (selbst ohne das Basteln und Malen). Vier Jahre durchweg, fast jeden Tag wurde diesem wundervollen Hobby gefrönt. Schon damals war mir das reine Kämpfen allerdings nicht genug. Wir haben eigene Karten gemalt und unsere Kampagnen darauf ausgetragen. Die Armeen und deren Helden/ Regimenter hatten alle ihre eigene Geschichte und sozusagen Charakter. Ach ja …
Naja und Steam sagt mir 250 Stunden Skyrim o.O
Schwer zu sagen. Das kommt immer so schubweise und dann denke ich aber fast pausenlos an meine Abenteuer und Settings. Ich hab da so ein Paperblank, das ich immer mit mir führe. Und dann natürlich noch die Zeit auf irgendwelchen Blogs.
Wir freuen uns, für das nächste Blogstöckchen zu nominieren: Killerklown von Französische Rollenspiele, Markus von sprawldogs und Falk von hochistgut.
Hier unsere Fragen:
- Über welche Einstiegsdroge bist du zu zum Hobby gelangt? Magic? Warhammer? DSA?
- Erzähle uns die Geschichte deines Nicknames.
- Naaa, stehst du auch so auf Würfel?
- Jetzt nach Pokémon Go, hättest du nicht auch mal Lust auf ein Pokémon-Rollenspiel?
- Was war dein erhebendster Moment im Rollenspiel?
- Gretchenfrage: NAR oder GAM?
- Wovon lässt du dich inspirieren?
- Welches ist das verrückteste Rollenspiel, von dem du bisher gehört hast?
- Bist du manchmal kreativ? Erzähl uns davon.
- Was war der flachste Witz aus deiner Runde?
- Wie würden deine 5 Tavernenregeln lauten, wenn du eine Spielspelunke betreiben würdest?
Vielen Dank für die interessanten Antworten 🙂
Ihr seid ja total die Musikprofis beim Spiel ^^ Vielleicht schreibt ihr mal für alle »unwissenden« einen Artikel darüber?!
Eure Fragen wurden unlängst aufgenommen und beantwortet. Seht selbst:
https://sprawldogs.blogspot.de/2016/08/blogstockchen.html